Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nachkriegszeit
Kalter Krieg Note: 1 0 Universität Passau Sprache: Deutsch Abstract: 1. EinleitungAm 15.
Juni 2001 überwies die Stiftung Erinnerung Verantwortung und Zukunft 213 Millionen Mark zur
Entschädigung der Zwangsarbeiter an Partnerorganisationen in Tschechien Polen sowie an die
Jewish Claims Conference. Damit fand auch diese letzte Debatte um die Entschädigung einer
Verfolgtengruppe des NS- Regimes ihr Ende und zeigte gleichzeitig wie langwierig der Prozess
der Bewältigung der NS-Vergangenheit ist. Um diesen Prozess soll es im Folgenden gehen. Die
vorliegende Arbeit trägt den Titel NS-Vergangenheit in BRD und DDR. Da eine Betrachtung unter
Auslassung der Besatzungszeit von 1945-49 allerdings nicht möglich ist - in diesen Jahren
wurden viele Grundlagen für die spätere Politik der beiden deutschen Staaten gelegt - soll
diese im Vorab Erwähnung finden. Aufbauend auf diese Entwicklungen werden später die
Entnazifizierungs- und Wiedergut-machungshaltung bzw. -politik von BRD und DDR dargestellt. Die
Vergangenheitsbewältigung umfasst nach Jesse vier Bereiche: 1) die justitielle Aufarbeitung der
NS-Verbrechen 2) die Wiedergutmachung 3) die öffentliche Auseinandersetzung und 4) die
historische Aufarbeitung.1 Da eine Abarbeitung all dieser Themenbereiche jedoch in dem
gegebenen Rahmen zu weit führen würde sollen lediglich die ersten zwei Teilgebiete betrachtet
werden. Hierbei spielen wiederum die Gründungsmythen eine entscheidende Rolle weshalb diese
zunächst erläutert werden. Neben den allgemeinen Fakten soll auch die politische Kultur der
beiden Staaten bzw. der BRD angedeutet werden die wiederum einen großen Einfluss auf das
Handeln der jeweiligen Regierungen hatte. Zur politischen Kultur der DDR lässt sich nach dem
heutigen Stand der Forschung nur wenig sagen da aufgrund der weitreichenden Zensur und dem
Verbot der Meinungsfreiheit aussagekräftige Zeitzeugnisse fehlen. Was die Literatur betrifft
scheint es eine nahezu unbegrenzte an Veröffentlichungen zum Thema der
Vergangenheitsbewältigung zu geben.