Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts
Note: 1 0 Ludwig-Maximilians-Universität München Veranstaltung: Literarische und ethische
Themen im Spiegel der Literatur Sprache: Deutsch Abstract: Liebe Seele trachte nicht nach
dem ewigen Leben sondern schöpfe das Mögliche aus. Anhand dieses kurzen Verses von Pindaros
einem griechischen Dichter des 5. Jh.v.Chr. wird das Ziel welches Camus in seinem Essay
Mythos des Sisyphos verfolgt schon vorweggenommen. Denn in dem zitierten Vers wird eine
Diesseitsorientierung des Menschen gefordert das Streben des Menschen nach einem
metaphysischen Sinn wird verneint und somit der Fokus auf die eigene Existenz und der mit ihr
verbundenen Möglichkeiten des Lebens gerichtet. Das hier angedeutete Programm verfolgt Camus in
seinem Essay konsequent. Zunächst stellt er die für ihn dringlichste aller philosophischer
Fragen nämlich die nach dem Sinn des Lebens. Dieser Sinn kann für den modernen Menschen nicht
mehr in einer transzendenten Wirklichkeit liegen denn alle Versuche eine jenseitige Wahrheit
zu finden scheiterten am Unvermögen des Verstandes seine eigenen Grenzen zu sprengen. Somit
wird der Welt allerdings zugleich jeder objektiv wahre Wert als moralischem Dogma abgesprochen.
Der andauernde Versuch des Menschen klare und deutliche Einsichten über das wahre Wesen der
Welt einem ihr immanten Sinn zu gewinnen erzeugt so das Absurde. Die hier angesprochene
Mangelsituation in der sich der Mensch befindet wirft ihn schließlich auf seine eigene
Existenz als letzter Instanz der Erkenntnisfähigkeit zurück. Dieser Vorgang setzt die
Entwicklung des vollen Bewusstseins als Bewusstsein von sich selbst voraus. Erst durch das
Einnehmen dieser Meta-Ebene kann der Mensch neue sichere Gewissheiten erkennen. Auf diesen im
weiteren beschriebenen und im Wesen des Menschen angelegten Prinzipien versucht Camus
schließlich ein der Hoffnung und jeder Illusion beraubtes handlungstheoretisches System zu
errichten das das menschliche Handeln am Diesseits ausrichtet und so eine neue Form von
bewusster Verantwortung als handlungstheoretisches Prinzip setzt.