Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geowissenschaften Geographie - Sonstiges
Note: 1 3 Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Institut für Kulturgeographie) Veranstaltung:
Geographische Entwicklungsforschung Sprache: Deutsch Abstract: In vorliegender Arbeit soll
untersucht werden ob die Hungernden der Dritten Welt tatsächlich nur durch Fensterscheiben
(Bertold Brecht) vom guten Brote der Ersten Welt getrennt sind oder ob hierbei weitreichendere
Probleme zu überwinden sind. Hierzu wird zuerst eine Übersicht über die verschiedenen
Definitionen des Hungers und die prinzipiellen Sichtweisen auf den Hunger gegeben (Kapitel II).
Diese sollen den theoretischen Rahmen der Arbeit bilden und die folgenden Kapitel gedanklich
vorstrukturieren. Am Beispiel der Sahelzone werden dann die schlechten physischen
Rahmenbedingungen der Nahrungsmittelversorgung dargestellt welche dafür verantwortlich sind
dass sich die Problematik nicht entspannt sondern im Gegenteil immer weiter verschärft
(Kapitel III). Anschließend wird die zweite Ebene des Problems beleuchtet die
Verteilungsproblematik. Es soll aufgezeigt werden ob und wie die Industrieländer auf der
Makroebene auf Kosten der Entwicklungsländer den Agrarmarkt dirigieren. Zum anderen wird die
Situation auf die national- regionale Mesoebene bezogen um deutlich zu machen dass die
vorhandenen Nahrungsmittel auch im jeweiligen Entwicklungsland nicht gleichmäßig und gerecht
verteilt werden wodurch manche Bevölkerungsteile mehr zu leiden haben als andere (Kapitel IV).
Im fünften Kapitel werden dann die drei gängigsten Strategien zur Überwindung des Hungers in
der Dritten Welt vorgestellt und in ihrer Vereinbarkeit diskutiert (Ernährungssicherheit
Liberalisierung der Agrarmärkte und Dauerhafte Agrarentwicklung). Zuletzt werden die
Kernaussagen der Arbeit nochmals gebündelt dargestellt und versucht einen kurzen Blick in die
Zukunft zu werfen.Untersuchungsgegenstand der gesamten Arbeit ist das Afrika südlich der Sahara
insbesondere die Sahelzone und die angrenzenden Regionen denn hier sind die Zukunftsaussichten
am schlechtesten. Afrika ist mit dem asiatischen Wirtschaftsaufschwung und den politischen
Problemen zwischen dem Westen und dem Nahen beziehungsweise Mittleren Osten aus dem Fokus des
Interesses gefallen und droht marginalisiert und mit seinen Nöten allein gelassen zu werden .
Die Arbeit versucht nun Afrikas Hungerproblematik wieder etwas in das Bewusstsein zu rücken
zur Illustration werden deshalb einige Beispiele aus der Sahelzone an geeigneter Stelle genannt
werden. Vorab findet ein Problemaufriss statt in welchem geklärt wird was Hunger überhaupt ist
und welche Unterschiede zwischen Unter- und Fehlernährung bestehen.