Die Zehn Gebote markieren soziale Konfliktstellen bei Tieren wie Menschen an denen der
einzelne sich Vorteile auf Kosten der anderen verschaffen kann. Biologen können zeigen warum
sich von Natur her keine Lebensordnung einstellt die das verhindert und warum entsprechende
ethische Normen erst für den Menschen geboten und verpflichtend sind.Zwar spiegeln sich in
unserer Kultur und in unseren Gesetzen die Zehn Gebote wider sie werden aber wie in der
gesamten belebten Schöpfung regelmäßig übertreten. Die biologisch-natürliche Interpretation
dieses Zustandes ist von der philosophisch-theologischen radikal verschieden. Und das führt zu
bislang unaufgelösten Widersprüchen zwischen dem was ein Mensch naturwissenschaftlich über die
Schöpfung wissen kann und dem was er religionsverpflichtet über sie zu glauben hat und
letztlich zu Zweifeln wie er sich gemäß dem einen oder anderen verhalten soll.Das Problemfeld
sachlich falscher Glaubenswahrheiten und auf missverstandenen Naturgegebenheiten beruhender
Moralvorschriften beschäftigt Wolfgang Wickler schon seit etlichen Jahren. Im vorliegenden für
geistes- und naturwissenschaftlich Interessierte verständlich geschriebenen Buch verweist er
auf die Notwendigkeit den Vorgang der natürlichen Evolution unter frequenzabhängiger Selektion
zu verstehen der in philosophisch-theologischer Sicht als Mechanismus der Schöpfung erscheint.
Betont wird auf der einen Seite die Sonderstellung des Menschen durch organische und kulturelle
Evolution auf der anderen Seite die mangelhafte philosophische Auslegung biologischer
Gegebenheiten seien es unvermeidliche historische Reste die nutzbar werden oder
kontinuierliche Entstehungen die künstliches Grenzenziehen erfordern etwa im Kontinuum der
menschlichen Embryogenese.