Fast jedes bis ins frühe 20. Jahrhundert erschienene Buch über Vögel enthält neben den damals
üblichen wissenschaftlichen viele volkstümliche sogenannte Trivialnamen. Der Autor Peter
Bertau ehemaliger Biologielehrer mit den Schwerpunkten Evolutionsbiologie und Ornithologie
hat vier Wissenschaftler ausgewählt und die in deren wissenschaftlichen Werken veröffentlichten
Trivialnamen gedeutet: Lorenz Oken (1779-1851) lehrte von 1807-1819 in Jena und ab 1833 in
Zürich. Er war Verfasser der Isis und hat die letzte umfassende Naturgeschichte über die
unbelebte und belebte Welt geschrieben. Auch Friedrich Siegmund Voigt (1871-1850) lehrte nach
der Zeit der universitätszerstörenden napoleonischen Kriege in Jena hatte aber andere
Schwerpunkte als Oken. Johann Friedrich Naumann (1780-1857) aus dem Anhaltinischen Ziebigk gilt
heute als Vater der deutschen Ornithologie. Er verfasste unter meist schwersten Bedingungen von
1822-1844 sein zwölfbändiges Werk Naturgeschichte der Vögel Deutschlands. Alfred Edmund Brehm
(1829-1884) hat als erster ein umfassendes Werk nur über Tiere veröffentlicht. Der Autor deutet
über 9000 historische Vogelnamen dieser Wissenschaftler die sich etwa 480 damals bekannten
meist heimischen Vogelarten zuordnen lassen. Der zweite Band behandelt die Singvögel die man
heute als Unterordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes) ansieht. Von den etwa 190 Arten
deren Trivialnamen hier gedeutet werden leben einige auch außerhalb Europas vor allem in
Sibirien. Der durchweg einfach gehaltene Schreibstil soll nicht nur Spezialisten sondern auch
Laien die sich für Vogelkunde interessieren zum blätternden Lesen ermuntern.