157 In der Regulation der Schilddriise spielen auch die Vitamine eine gewisse Rolle. Das
Vitamiu A ist wie sich aus vielen Experimenten ergibt ein Antago nist des Thyroxius und des
thyreotropen 1I0rmons. Der B-Komplex ist ohne EinfluB. Vitamiu C-Mangel fiihrt bei 70'% der
Versuchstiere zur Hyperthyreose. Das Vitamin C besitzt auch gewisse antithyreotrope Fahigkeiten
ebenso zeigt das Vitamin D hemmende Eigenschaften. AuBer von diesen iuneren Faktoren ist die
Schilddriise noch von einer Reihe von Umweltfaktoren abhangig. Es finden sich Unterschiede der
histologischen Struktur und der GroBe des Organs abhangig von der geographischen Lage des Ortes
an dem das betreffende Individuum lebt. Die Faktoren die hierfiir maB gebend sind liegen zum
Teil in dem verschiedenen Jodgehalt der Nahrung und des Trinkwassers zum Teil in noch
unbekannten Einfliissen des Bodens. Der Jodzufuhr kommt ein besonderer EinfluB auf die
Schilddriisentatigkeit zu .. Jod fordert in kleineren Dosen die Kolloidbildung und wirkt in
durchaus ahnlicher Weise wie das eben erwahnte Dijodtyrosin. In hoheren Dosen bewirkt es eine
Aktivierung der Schilddriise und die kolloidspeichernde Eigenschaft schlagt in das Gegenteil
urn. So ist Jodzufuhr nicht selten die Ursache fiir eiuen Basedow. Hohenlage wirkt dampfend
starke Abkiihlung wirkt fordernd Erwarmung hem mend. Sehr groB ist auch der EinflufJ der
Erniihrung. EiweiBreiche Kost steigert die Empfindlichkeit von Ratten gegeniiber Thyroxin
eiweiBarme setzt sie herab. In letzter Zeit haben die Beziehungen der Vitam'ine zur
Schildd1'u8entatigkeit erhohte Beachtung erfahren. Bei BI-Mangel ist die Schilddriise
unterwertig. Vitamin A und C sind in der Lage die Wirkungen des Thyroxius abzuschwachen.