Die in der Papierfabrikation auftauchenden färberischen Probleme sind so mannigfaltig daß es
im Interesse sowohl des Papiermachers als auch des Papierverarbeiters und ~verbrauchers ist
wenn der heutige Stand dieses wichtigen Spezialzweiges der Fabrikation eingehend gewürdigt
wird. Die Werke von HoFMANN ERFURT KIRCHNER (RISTENPART) GoTTLÖBER HEUSER u. a. sind
überholt oder vermitteln uns nur Ausschnitte oder kurze Übersichten aus dem umfangreichen und
vielseitigen Gebiet der Papier färberei. Es ist daher notwendig im Fachschrifttum eine Lücke
zu schließen die noch dadurch besonders sichtbar wird daß sich in den letzten Jahrzehnten
eine ungeahnte Fülle neuartiger Anwendungsgebiete für farbige Papiere erschlossen hat und daß
neue Arbeitsmethoden Eingang in die Papier erzeugende und verarbeitende Industrie gefunden
haben die nicht ohne Einfluß auf die Technik des Papierfärbens geblieben sind. Auch von der
Farbstoffseite her sind zahlreiche Fortschritte zu ver zeichnen die sich zum Teil in Anpassung
an die speziellen Arbeitsbedingun gen in der Papiererzeugung die wie in jeder sich weiter
entwickelnden In dustrie einem steten Wandel unterworfen sind zwangsläufig herausgebil det
haben die aber auch völlig neue Einzelfarbstoffe und Farbstoffgruppen wie auch Färbemethoden
und Färbereihilfsmittel betreffen. Eine klare Entscheidung darüber ob irgendein
vorherbestimmtes fär berisches Ziel erreicht werden kann oder aber ob die an eine bestimmte
Färbung gestellten Echtheitsanforderungen und zwar mit Rücksicht auf Farbstoff und
Stoffzusammensetzung überhaupt erfüllt werden können ist nichtnurfür den Papierfabrikanten
sondern auchfür den Verarbeiter eine un abweisbare Forderung die in ihrer Bedeutungnicht
unterschätzt werden darf.