Fur die Diagnostik der Kreislauferkrankungen spielen technische Untersuchungsverfahren eine
uberragende RoUe. Registrierungen und Messungen von V organgen am Herzen und an den Ge faBen
erganzen die klassischen Methoden der klinischen Untersuchung. Es ist bemerkenswert daB fur
das Herz selbst flir die Aorta und die Pulmonalarterien sowie auch fur die Arteriolen und
Kapillaren eine groBe Anzahl von Untersuchungsmethoden zur Ver fugung steht die hier nicht im
einzelnen aufgezahlt werden sollen. Fur das Gebiet der groBen und mittleren Arterien fehlten
aber bisher einfache Routinemethoden mit deren Hille sich tiefere Einblicke in den
Funktionszustand dieses Kreislaufabschnittes gewinnen lassen. Die unblutige
Pulskurvenregistrierung ist zwar seit langem bekannt man beschrankte sich aber darauf sie in
Deutschland zur sog. physikalischen Kreislaufanalyse nach BROMSER und RANKE bzw. WEZLER und
BOGER in den angelsachsischen Landern zur Darstellung einiger weniger Pulscharakteristika bei
der Aortenstenose heranzuziehen. Beobachtungen bei Pulsregistrierungen in unserer Klinik
veranlaBten uns systematisch die Formanderungen des Arterienpulses bei Kreislaufkrankheiten zu
studieren. Es zeigte sich daB be stimmte Krankheiten und StOrungen am Arteriensystem typische
Veranderungen der Form des Carotis- Femoralis- und des FuBpulses bewirken. Diese Erfahrungen
sowie experimentelle Untersuchungen und Tierversuche die z. T. am Pharmakologischen Institut
der Universitat Gottingen bei Herrn Prof. LENDLE ausgeflihrt werden konnten erlaubten
schlieBlich die Ana lYse der Pulsform zu einem diagnostischen Verfahren auszubauen. Wir sind
der Meinung damit einen gangbaren Weg zur Beurteilung des Arteriensystems gefunden zu haben.