Schon immer hat die Chirurgie spezie11e Anforderungen an die Rontgendiagnostik gestellt. Das
gilt neben den bisher bevorzugten Gebieten besonders fur die Thorax und namentlich fur die
Herzchirurgie deren Entwicklung zahlreiche neue Fragestellungen mit sich gebracht hat. So
stand auch die Rontgendiagnostik vor der Notwendigkeit sowohl altbewahrte Verfahren zu
verfeinern als auch neuartige Darste11ungs-und Unter suchungsmethoden auszubilden. Die
Beherrschung dieser Methoden und die Kenntnis der durch sie moglichen diagnostischen Aussagen
sind die wichtigsten Voraussetzungen fUr eine zielbewuBte Zusammenarbeit von Chirurgie und
Rontgendiagnostik. Wenn wir unser Buch Klinische Rontgendiagnostik chirurgischer Erkrankungen
genannt haben so solI damit sein doppeltes Ziel ausgedruckt werden. Dber den Rahmen eines
allgemeinen Lehrbuches der Rontgendiagnostik hinaus so11 es dem Rontgenologen sagen worauf es
dem Chirurgen im Einzelfalle ankommt und welche Auskunfte er fUr seine Therapie und speziell
fUr operative MaBnahmen braucht. Andererseits solI unser Buch dem Chirurgen zeigen was das
Rontgenverfahren bei den einzelnen Erkrankungen diagnostisch leisten kann und wo seine Grenzen
sind. Nur durch gegenseitiges Wissen urn die Wunsche des einen und die Moglichkeiten des
anderen kann die Leistungsfahigkeit der Rontgendiagnostik voll ausgeschOpft werden nur dann
wird aber auch erreicht daB unnotige Rontgenuntersuchungen unterbleiben. In der klinischen
Zusammenarbeit darf die Rontgendiagnostik nicht zum Selbstzweck werden jedoch sollte auch der
Chirurg namentlich in der postoperativen Phase immer daran denken daB altbewahrte
Untersuchungsmethoden wie Perkussion und Auskultation manche voreilig angeforderte
Rontgenkontrolle ersetzen konnten. Wenn unser Buch mit dazu beitragt dieses gegenseitige
Verstehen zu fordern dann erfullt es seinen Zweck.