Es ist ein Wagnis gegenwartig ein Lehr buch des intermediaren Stoffwechsels zu verfassen da
das Gebiet auBerordentlich stark im FluB ist und tagtaglich neue wesentliche Befunde mitgeteilt
werden. Die Moglichkeit mit Isotopen zu arbeiten die Verfeinerung der analytischen Methoden
die Lokalisierbarkeit der Stoffwechselprozesse an den morphologischen Elementen der Zelle haben
der Stoffwechselforschung machtige Impulse gegeben. Wenn ich mich trotz aller Schwierigkeiten
dazu entschlossen habe ein Lehrbuch uber den intermediaren Stoffwechsel zu schreiben so
bewegt mich in erster Linie hierzu der Umstand daB es im deutschen Sprachgebiet keine neuere
Monographie uber den inter mediaren Stoffwechsel gibt was sich nicht nur storend im Unterricht
auswirkt sondern auch vielen Bearbeitern medizinischer und biologischer Fragen das Arbeiten
auBerordentlich erschwert. Zur Abfassung des vorliegenden Buches wurde ich auBerdem noch
dadurch ermutigt daB sich trotz der standig anwach senden Zahl der einzelnen Befunde doch
deutlich groBere Linien abzuzeichnen beginnen die es erlauben die Einzeltatsachen in
ubergeordnete Zusammenhange einzugliedern. Nicht das unwichtigste Ergebnis der
Stoffwechselforschung ist die Fest stellung daB die Grundprinzipien des Stoffwechsels bei
allen Lebewesen dieselben sind. Wenn U nterschiede in Einzelprozessen des intermediaren
Stoffwechsels zwischen verschiedenen Lebewesen auftreten so ergeben sie sich als Folge einer
Differenzierung und Spezialisierung der Zelleistung Ausbildung besonderer Or gane und
dergleichen. Das vorliegende Buch solI in erster Linie den Stoffwechsel des Menschen bzw. der
hoheren Tiere schildern. Die Verhaltnisse bei niedereren Organismen sind nur dann
berucksichtigt wenn sie als einfache Modelle das kompliziertere Geschehen im hoheren
Organismus beleuchten.