Cervantes' Don Quijote gilt für Darstellungen von Wahnsinn in der Weltliteratur als ein
zentrales Beispiel. Es handelt sich in seinem Fall um einen Wahn als dessen Auslöser eine
identifikatorische Rezeptionsweise von Literatur präsentiert wird deren obsessiver Charakter
bekanntlich darin besteht dass sich die Welt der Ritterbücher und Don Quijotes eigene
Lebenswelt in seinem Bewusstsein zu überschneiden beginnen. Cervantes' Prototyp eines
Literaturwahnsinnigen dient dem vorliegenden Sammelband als Referenz- und Ausgangspunkt um
Phänomenen literarischer Obsession in der Literatur zwischen Früher Neuzeit und Gegenwart
nachzugehen. Die einzelnen Beiträge untersuchen verschiedene Ausprägungen obsessiver Bezüge zu
Literatur bzw. zum Medium Buch und kontextualisieren diese anhand unterschiedlicher
theoretischer Ansätze. Neben dem Quijotismo bilden die Auseinandersetzung mit Bibliomanie und
dem von Flaubert inspirierten Bovarysme sowie die Verknüpfung der literarischen
Obsessionsthematik mit postmodernen Diskursen Schwerpunkte des Bandes.