Kulturelle Formen und Praxen der Inszenierung und Optimierung des Selbst spielen heute in der
alltäglichen Lebensgestaltung und Lebensführung eine herausragende Rolle: Die vielfältigen
Veränderungen und Manipulationen an Körper und Geist zeigen dass kaum etwas von der Arbeit am
Selbst ausgenommen ist. Dabei erscheint das Selbst in einer Position der Verfügung und zugleich
in einer Position uneingeschränkter Disponibilität wechselnder Ansprüche und
Anforderungsprofile. Wie ist diese Ambivalenz von Selbstschöpfung und Selbstdisziplinierung in
der Arbeit am Selbst zu deuten? Wie ist dies auf gegenwärtige (pädagogische) Praxen und
Verfahren der Inszenierung und Optimierung des Selbst zu beziehen? Und: Wo verlaufen die
Grenzen des Selbst? Die Beiträge dieses Bandes nehmen sich dieser Fragen aus
gegenwartsanalytischer und grundlagentheoretischer Perspektive an und rekonstruieren in
verschiedenen kulturellen Feldern die unmögliche Aufgabe ein Selbst zu sein.