Stuttgart 21 war in den letzten Jahren eines der umstrittensten Infrastrukturprojekte in
Deutschland. Es ist zugleich ein Projekt zwischen Protest und Akzeptanz. Im August 2010
entfaltet der Protest mit dem Abriss des Nordflügels des Stuttgarter Bahnhofs seine Dynamik.
Die Medienaufmerksamkeit war groß. Es folgte der 30.9.2010 an dem es im Stuttgarter
Schlossgarten zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten kam. Die aufgeheizte
Stimmung führte zu der von der damaligen Landesregierung angeregten Schlichtung unter der
Leitung von Heiner Geißler. Es folgte im März 2011 die baden-württembergische Landtagswahl aus
der erstmals eine grün-rote Landesregierung hervorging. Am 27.11.2011 fand dann die
Volksabstimmung zu Stuttgart 21 statt. Bei hoher Beteiligung stimmte sowohl in
Baden-Württemberg als auch in Stuttgart eine Mehrheit gegen den Ausstieg des Landes aus der
Finanzierung des Projektes. Der Band beschäftigt sich in erster Linie mit der Zeit vom Protest
im August 2010 bis zur Akzeptanz im November 2011. Er trägt die wissenschaftlichen Erkenntnisse
zahlreicher Autoren zusammen. Zudem wird diskutiert welche Lehren aus dem Projekt Stuttgart 21
gezogen werden können.