Comics sind fester Bestandteil spätmoderner Text- und Zeichenwelten. Sie haben der
Gegenwartskultur nicht nur Storys und Sagenkränze beschert sondern auch Mythen Ikonen und
Helden. Dass die skizzierten Protagonisten bisweilen auch als Antihelden konstruiert werden -
und sich die Erzählungen insofern auch als Antimythen aufstellen - bekräftigt im Grunde die
These von einer comic-literarischen Heldenreise auf deren Sinn und Funktion sowohl die
Religions- als auch die Medienwissenschaften aufmerksam gemacht haben. Der Comic als Medium hat
Rezeptionsgewohnheiten verändert und Reflexionsstrategien neu gestaltet. Populäre Erzählmuster
sind von der Trivialität und Banalität der Strips und Cartoons ebenso beeinflusst worden wie
die intellektuellen Diskurse von den metatextuellen Realitätskonstruktionen der Graphic Novel.