Bereits die Alltagsbeobachtung zeigt dass die Kirchen überwiegend von älteren Menschen besucht
werden. Dies ist einerseits durch einen Kohorteneffekt erklärbar: Ältere Menschen wurden häufig
noch in verstärktem Maße religiös erzogen und diese in der Sozialisation erworbenen Prägungen
bleiben möglicherweise ein Leben lang erhalten. Andererseits ist denkbar dass Menschen im
Laufe ihres Lebens zunehmend dazu tendieren einer Glaubensgemeinschaft anzugehören und den
Gottesdienst zu besuchen. Die vorliegende Arbeit untersucht mit Hilfe von Daten des
Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) ob ein derartiger Alterseffekt auf die kirchliche
Religiosität vorliegt. Darüber hinaus wird der Frage nachgegangen wie sich die Religiosität in
Bezug auf verschiedene Lebensphasen und Ereignisse - zum Beispiel durch den Erwerbseinstieg
die Geburt eines Kindes oder einen Umzug von den neuen in die alten Bundesländer - verändert.