Gesellschaft und Konsens sind zwei Begriffe die sich nur widersprüchlich aufeinander beziehen
lassen. Einen gesellschaftlichen Konsens hat es nie gegeben. Vielmehr offenbart die Rede von
der Konsensgesellschaft eine Ideologie die alles Politische negiert und unter dem Schleier der
objektiven und interessensneutralen Wahrheitsfindung verdeckt. Eine demokratische Gesellschaft
muss indes reif sein für jenen Dissens der durch Diskurs nicht aufgelöst werden kann. Am
Beispiel der Diskussion über die Stammzellenforschung macht Carsten Stark deutlich dass hier
gesellschaftliche Konstruktionen wirken die von Prinzip her gegensätzliche Rationalitäten
abbilden. Es handelt sich dabei um gesellschaftliche Strukturen der Reduktion von Kontingenz
und der Reduktion von Ambivalenz. In einem analytischen Sinne rücken dabei die Institutionen
von Profession und Religion in den Fokus.