Dem EU-Lobbying eilt ein schlechter Ruf voraus. Die Brüsseler Lobbyingszene gilt als besonders
korrupt und intransparent. Die Bürger assoziieren mit ihr üppige Arbeitsessen und geheime
Absprachen. Das negative Image wurde durch Skandale wie die Dalligate oder die
Cash-for-Amendments-Affäre noch verstärkt. Seither treten Lobbyisten lieber als
Interessenvertreter Consultants oder Public Affairs Manager auf. Dabei ist ihre Expertise ein
elementarer Bestandteil europäischer Gesetzgebungsprozesse. Die versuchte Einflussnahme ist
nicht per se zu verurteilen wohl aber die mangelnde Transparenz. Die zunehmende
Professionalisierung und Differenzierung europäischer Interessen muss daher mit einer
gesetzlichen Regulierung einhergehen.