In den 1960er Jahren wurden bildungspolitische Weichenstellungen vorgenommen durch die das
gegliederte deutsche Bildungssystem durchlässiger werden sollte. Angesichts der in Deutschland
stark ausgeprägten sozialen Ungleichheit im Zugang zu höherer Bildung zielten diese Maßnahmen
auch darauf ab Schülern aus benachteiligten oder bildungsfernen Familien den Weg an die
Hochschulen zu ermöglichen. Steffen Schindler untersucht ob und in welcher Weise die genannten
Prozesse der institutionellen Öffnung zur Reduktion sozialer Bildungsungleichheiten beim Zugang
zur Hochschulbildung beigetragen haben. Dabei konzentriert er sich auf Veränderungen im Bereich
der Hochschulzugangsberechtigung und deren Auswirkungen auf die Studierneigung von
Studienberechtigten. In seinen empirischen Analysen nutzt der Autor die amtlichen Daten aus der
Schul- und Hochschulstatistik die Mikrozensuserhebungen sowie die
Studienberechtigtenbefragungen des Hochschul-Informations-Systems (HIS).