Die europäische Integration führte insbesondere seit den 1990er Jahren zu einer grundlegenden
Transformation der sozialen Beziehungen und der Lebenssituation der Menschen in Europa. Während
sich das Leben der Menschen in der Nachkriegszeit vorrangig im Rahmen von Nationalstaaten
abspielte geht die Öffnung nationalstaatlicher Räume mit einer zunehmenden
grenzüberschreitenden Verflechtung und einer stärkeren transnationalen Integration sozialer
Interaktionen Einstellungen und Deutungen einher. Nicht nur Politik und Wirtschaft sondern
auch die europäischen Gesellschaften sind in den letzten Jahrzehnten sehr eng
zusammengewachsen. Dieses transnationale Vergesellschaftungsmuster ist eine der Ursachen für
die spezifische Form der Finanzmarkt- und Währungskrise die Europa seit 2008 erschüttert. In
diesem Sammelband präsentieren 12 der profiliertesten Europaforscher aus dem In- und Ausland
ihre aktuellen Arbeiten zur Krise innerhalb Europas und entwickeln dabei eigenständige
soziologische Perspektiven.