Marc Schmid untersucht die widersprüchlichen Teilnahmemuster italienischstämmiger Migranten in
Deutschland in unterschiedlichen gesellschaftlichen Teilbereichen. Die Kinder der als
integriert und wenig diskriminiert geltenden Migrantengruppe weisen nach wie vor einen geringen
Schulerfolg auf. Vor diesem Hintergrund greift der Autor verschiedene Aspekte
migrationssoziologischer Analysemodelle auf und zeigt dass Netzwerkstrukturen und ein auf sie
bezogenes Rezeptwissen den primären Handlungshorizont der Auswanderer auch im deutschen Kontext
prägen. Dabei erweisen sie sich in verschiedenen institutionellen Bereichen als unterschiedlich
anschlussfähig. Im Schulsystem sind institutionelle Diskriminierungsmuster auch gegenüber den
Italienern wirkkräftig denen durch fragmentierte organisatorische Strukturen und
individualisierte Handlungsstrategien nicht konzertiert begegnet wurde.