Kathrin Breuing untersucht im Rahmen einer empirischen Studie die Auswirkungen der 2008 in NRW
eingeführten freien Schulwahl im dualen System. Ausgehend von einem interdisziplinär
entwickelten Modell zur freien Berufsschulwahl rekonstruiert die Autorin den
Gesetzgebungsprozess zu der bundesweit bislang einmaligen Bildungsreform und eruiert im Rahmen
einer Interview- und Fragebogenstudie die Einschätzungen von Berufsbildungsexperten sowie das
Reaktionsverhalten von Ausbildungsbetrieben und Berufsschulen. Im Mittelpunkt der Untersuchung
steht die Frage welche Chancen und Risiken von einer durch unternehmerische (statt durch
elterliche) Interessen beeinflussten Schulwahlkonstellation ausgehen und welche Spannungsfelder
sich angesichts der durch die Öffnung der Schulbezirke forcierten Wettbewerbsorientierung im
dualen System eröffnen. Das Design der Untersuchung folgt einem mehrperspektivischen Ansatz und
verknüpft qualitative und quantitative Forschungsmethoden.