Sozialwissenschaftliche Perspektiven auf den Holocaust sind stets mit Paradoxien konfrontiert
die dem Forschungsgegenstand geschuldet sind. Eva Gros stellt diese Paradoxien anhand einer
exemplarischen Analyse dar und legt sie der Entwicklung eines Modells zur systematischen
Bestimmung sozialwissenschaftlicher Bezugnahmen auf den Holocaust zugrunde. Die Autorin
analysiert vorliegende Ansätze entlang der jeweiligen Perspektivierungen von Täterschaft der
Frage nach Moral und den identifizierten Implikationen des Holocaust als traumatisches
Ereignis. Anhand der bisher nicht eingelösten Strukturierung sozialwissenschaftlicher
Perspektiven auf den Holocaust werden diese als selbstreflexive Versuche erkennbar geeignete
Zugänge zu entwickeln und dem Holocaust als Forschungsgegenstand gerecht zu werden.