Zunehmende Ressourcenknappheit und ein sich stetig vollziehender Wandel in
derUnternehmensumwelt stellen die Unternehmung vor immer neue Herausforderungen. Das Management
ist gezwungen die Fähigkeit zur Adaption an sich verändernde Bedingungen zu entwickeln und die
ihm zur Verfügung stehenden Ressourcen einer möglichst effizienten Verwendung zuzuführen wenn
es im zunehmendem Wettbewerb um Finanzmittel an den Kapitalmärkten bestehen möchte. Dies
verlangt das Setzen organisatorischer Prioritäten. Es bedingt das Lösen von Ressourcenbindungen
dort wo deren Einsatz nicht effizient ist oder die Umweltbedingungen dies verlangen.In
jüngerer Vergangenheit kommt in Europa der Transaktionsform des Spin-offs eine zunehmende
Bedeutung zu wenn es darum geht Unternehmen an veränderte Umweltbedingungen anzupassen.Trotz
ihrer erheblichen praktischen und wissenschaftlichen Relevanz sind Spin-offs bislang jedoch
nicht hinreichend aufgearbeitet. Es fehlen neue Einsichten und Orientierungshilfen um den
Spin-off auszugestalten und seine Potentiale im Hinblick auf die Steigerung des
Unternehmenswerts nutzbar zu machen. Die vorliegende empirische Kapitalmarktstudie bietet in
zweierlei Hinsicht Hilfestellung. Sie zeigt zum einen mit Hilfe der Ereignisstudienmethodik auf
dass Spin-off-Ankündigungen den Unternehmenswert auch in europäischem Kontext positiv
beeinflussen. Zum anderen wird empirisch belegt dass Spin-offs untrennbar mit dem
Diversifikationsphänomen verknüpft sind und sie entsprechend nicht isoliert beurteilbar sind.
Die aus der Diversifikationsforschung abgeleiteten Erfolgsfaktoren erklären einen
substanziellen Anteil der gemessenen Aktienkurseffekte. Die entwickelten Modelle erlauben somit
eine genaue Prognose des Spin-off-Erfolgs und damit eine für die Unternehmenspraxis
unmittelbare Nutzbarkeit der gewonnenen Erkenntnisse.