Noch immer werden in der Forschung die Grenzen und Möglichkeiten des Statebuilding zu selten in
der sozialen Praxis der Intervention verortet. Im Rahmen einer Soziologie der Intervention
stellt Werner Distler in seiner Studie deshalb die ausführenden Akteure der Intervention in den
Mittelpunkt konkret deutsche Polizistinnen und Polizisten als Teil der UN-Polizeimission im
Kosovo. Als Beitrag zur Debatte über die Grenzen und Möglichkeiten von Interventionen werden
die subjektiven Interaktionserfahrungen und Reflexionen anhand dreier Dimensionen der
Konstitution des Selbst der Anderen und der sozialen Umwelt ausführlich dargestellt und
ausgewertet. Die Analyse der Arbeit zeigt dass es im Alltag der Intervention nicht möglich ist
Denken und Handeln der Akteure von den sozialen Strukturen der Intervention zu trennen. Diese
können politisch nur bedingt vorgegeben oder verändert werden.