Lea Shih gibt neue Einsichten in die black box der politischen Gestaltungsprozesse von Chinas
Industriepolitik. Infolge des transnationalen Politiktransfers hat China in den 1990er Jahren
eine Industriepolitik eingeführt und die Wirtschaftsverwaltung sowie die Staatsbetriebe nach
japanischem Vorbild neuorganisiert. Daraus resultiert ein asymmetrisches Machtverhältnis
zugunsten der großen Staatskonzerne in der Politikgestaltung. Während die Staatskonzerne anhand
der Industriepolitik hohe Markteintrittsbarrieren gegenüber ihren Konkurrenten errichten
müssen sich Industriepolitiker an die Anforderungen der Staatskonzerne anpassen. Infolgedessen
wird Chinas Industriepolitik faktisch von den Staatskonzernen vereinnahmt.