Abdulillah Polat untersucht Prozesse der Identitätsfindung und der Suche nach Anerkennung von
Jugendlichen in Flüchtlingsfamilien. Dabei stellt er die Frage nach den Auswirkungen
traumatischer Erlebnisse der Eltern auf die Sozialisation der nachfolgenden Generation. In
seiner empirischen Untersuchung am Beispiel kurdischer Familien in Deutschland verwendet der
Autor die Methode der biografischen Fallrekonstruktion um die vielfältigen und
intergenerationalen Auswirkungen von Traumata und beobachtete Bewältigungsmöglichkeiten
darzustellen. Die Sozialisationsbedingungen der porträtierten Jugendlichen werden durch die
frühe Übernahme von Verantwortung für die psychisch hoch belastete Familie erschwert hinzu
kommen soziale Benachteiligungen. Für die Betroffenen bestehen somit schon im Jugendalter hohe
Anforderungen die oft zu Überforderung führen.