Seit den 1990er Jahren erlebt die japanische Populärkultur einen weltweiten Boom und prägt das
Bewusstsein und Verhalten die Kommunikation und das Alltagsleben vieler junger Menschen. Sie
öffnet Räume in denen neue Geschlechterkonstellationen erprobt und mit neuen Lebensformen
experimentiert werden kann. Inwiefern dieses Experimentieren mit Geschlechterrollen und der
subversive Umgang mit Genderkonstellationen charakteristisch sind für Manga Anime TV-Serien
Cosplay Tischrollenspiele oder Fanfiction zeigen die Beiträge in diesem Band. Sie machen
allerdings auch deutlich wie sich die japanische Populärkultur am Massengeschmack orientiert
und durch Konsumindustrie und Kommerz beeinflusst wird. Dadurch werden bestehende
Geschlechterbilder reproduziert die den Status quo bestätigen. Aber gerade in dieser
Ambivalenz in Brüchen und Widersprüchen zeigt sich welches Potential die Analysen
populärkultureller Produkte nicht nur für die Weiterentwicklung der Kultur- und Medienforschung
sondern auch der Genderforschung erschließen können.