Kerstin Botsch untersucht inwiefern die Öffnung der Bundeswehr für Frauen und Homosexuelle zu
Beginn der 2000er Jahre eine Veränderung in der Männerbastion Militär bewirkt hat. Auf der
Grundlage von Gruppendiskussionen und Einzelinterviews belegt sie wie Soldatinnen und Soldaten
das Militär auch heute noch als durch und durch männliche Domäne konstruieren. Dies zeigt sich
insbesondere in der Orientierung am Symbol des Kampfsoldaten das untrennbar mit militärischen
Kernbereichen verknüpft ist. Die Autorin untersucht empirisch die Verflechtung der Kategorien
Geschlecht und sexuelle Orientierung und zeigt dass diese Kategorien in der sozialen Praxis je
nach Kontext unterschiedlich relevant gesetzt werden. Der Gleichstellungsanspruch der
Bundeswehr und die soziale Realität klaffen noch deutlich auseinander.