Die Selbstbestimmung des Patienten wird in liberalen und individualisierten Gesellschaften zu
Recht hochgehalten. Doch die Handlungsfreiheit des Einzelnen in einer hochkomplexen von
wissenschaftlich-technischen Rationalitäten durchstrukturierten Welt wächst nur in dem Maße
wie Personen- und Systemvertrauen ermöglicht wird. Denn mit den Handlungsmöglichkeiten der
modernen Medizin wachsen auch Verletzlichkeit und Verunsicherung der Akteure. Die Beiträge
dieses Bandes aus den Bereichen Philosophie Medizinrecht Theologie Medizinethik und Medizin
untersuchen inwiefern interpersonelles Vertrauen bzw. Systemvertrauen und
Selbstbestimmungspraktiken zusammenhängen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei Institutionen
wie dem Krankenhaus sowie Kollektivakteuren wie Familien oder Patientengruppen.