Die Autoren untersuchen kompositorische Schaffensprozesse wobei weder einzelne KomponistInnen
noch ihre Werke im Vordergrund stehen. Sie erweitern die Selbstbeschreibungen der
KomponistInnen beziehungsweise deren Ich-Perspektiven durch einen soziologisch und
wissenstheoretisch inspirierten Ansatz um Inhalte herauszuarbeiten die sonst im Hintergrund
der situativen Aufmerksamkeit bleiben. Somit richtet sich das Interesse der Autoren auf jene
Komponenten und Bedingungen die künstlerische Handlungsfähigkeit konstituieren.
Kompositionsprozesse werden folglich als offene und dynamische Vorgänge betrachtet. Hören
Fühlen Vorstellen Suchen Entwerfen Ausprobieren Spielen Nachdenken Notieren und
Korrigieren stellen eine kleine Auswahl der vielschichtigen kompositorischen Aktivitäten dar.
Künstlerisch-praktisches Können bildet sich aus einer steten Verzahnung solcher Aktivitäten
denen kognitive sinnliche körperliche und erfahrungsgeleitete Wissensformen zugrunde liegen.