Caritas und Diakonie zählen zu den zentralen Akteuren im deutschen Sozialstaat. Sie stellen
einen großen Anteil der sozialstaatlichen Leistungen bereit und haben diese im Laufe der Zeit
stetig ausgeweitet und ausdifferenziert. In neuerer Zeit müssen sie sich im Strukturwandel des
Wohlfahrtskorporatismus neu positionieren. In diesem Band wird danach gefragt inwiefern sie
sich einer betriebswirtschaftlichen Steuerung unterworfen haben und ihre Identität sowie ihre
Verbindung zur Kirche bewahren konnten. Zugleich wird analysiert wie sie die Potentiale
vorsorgender Sozialpolitik erkannt haben um sich für die Modernisierung des Sozialstaats
aufzustellen. Die Analyse der Organisation der Programmatik und der operativen Tätigkeit der
konfessionellen Wohlfahrtsverbände in diesem Transformationsprozess wird um Interviews mit
langjährigen Beobachtern der Verbände aus Wissenschaft und Praxis ergänzt.