Andreas Galling-Stiehler untersucht das Phänomen dass Skandale um Politiker und Top-Manager
zunehmend als Folge der Personalisierung durch Public Relations Public Affairs und andere
Formen der Auftragskommunikation sowie ihrer Rezeption durch die Medien erscheinen. Aus der
Perspektive einer psychoanalytischen Hermeneutik entwickelt er ein neues Verständnis dieser
Form von Auftragskommunikation auf der Grundlage des Menschenbildes von Sigmund Freud. Eine
zentrale Rolle spielt dabei die Figur des Helden im Tagtraum und Massentagtraum bei Freud und
seinen Nachfolgern. Der aus der Erzähltheorie und Philosophie entwickelte Begriff der
produktiven Fiktionen liefert hierbei die Grundlage dafür Auftragskommunikation und ihre
strategische Ausrichtung tiefenhermeneutisch zu deuten und den politischen Skandal um einen
Ex-Präsidenten beispielhaft zu interpretieren.