Stephanie Appius und Amanda Nägeli entschlüsseln die Funktionsweise von Veränderungsprozessen
im Bildungssystem. Am Beispiel der umfangreichen Veränderungen der Akteurkonstellation seit den
1990er-Jahren im Deutschschweizer Bildungssystem analysieren die Autorinnen Inhalt Struktur
und Prozess der Schulreformen im politischen Zusammenspiel der Makro- und Mesoebene.Die
Rekonstruktion von Interdependenzen der hierarchisch angeordneten Politikebenen verdeutlicht
die Komplexität des Reformprozesses und widerlegt die gängigen und unterkomplexen Darstellungen
von Bildungspolitik. Das Wirkungsgeflecht innerhalb sowie zwischen den Systemebenen sowie im
zeitlichen Längsschnitt erklärt warum Veränderungen nicht zu jedem Zeitpunkt möglich sind.
Schulreformen bewegen sich vielmehr in einem Spannungsfeld intendierter und nicht-intendierter
Wirkung politischen Handelns.