Der zentrale Ansatz der Mikrosoziologie ist dass soziale Strukturen ihr Fundament in den
konkreten Handlungen konkreter Personen haben. Dabei ist die Annahme leitend dass das was in
Interaktionen was in unserem alltäglichen wie außeralltäglichen Handeln in den verschiedensten
Situationen geschieht nicht zufällig beliebig oder immer nur 'individuell' ist. Vielmehr
lässt sich eine Vielzahl von Strukturen ausmachen von Mustern die über die Einzigartigkeit
der je konkreten Interaktionsereignisse hinausgehen. In dieser Einführung wird das begriffliche
Instrumentarium für die Analyse von Prozessen der Strukturbildung in Interaktionen
bereitgestellt. Es werden Aspekte behandelt die jeder konkreten Interaktion vorgängig sind
seien es universale Mechanismen (z. B. der formalen Organisation von Interaktion) denen sich
Interaktion nicht entziehen kann seien es gesellschaftsspezifische Strukturvorgaben (z. B.
Rollen und Normen) mit denen Interaktion zumindest rechnen muss (und kann).