Stefanie Trümper entwickelt das Modell der nachhaltigen Erinnerung mit dem sich das Verhältnis
von Journalismus und Erinnerung theoretisch durchleuchten und operationalisieren lässt. Die
Autorin zeigt dass Erinnerungsfähigkeit eine wesentliche Voraussetzung für die Konstruktion
von Aktualität ist und Erinnerung entsprechend ein Kriterium journalistischer Qualität. In
einer international vergleichenden Fallstudie wird das Modell erprobt. Im Fokus steht die
gegenwärtige Berichterstattung über zwei Flutkatastrophen in den Niederlanden (1953) und in
Norddeutschland (1962). Der Journalismus ordnet die Ereignisse auf komplexe Weise mittels
retrospektiver und prospektiver Aktualisierungsstrategien in das Zeitgeschehen ein. Das Buch
leistet einen wesentlichen Beitrag zur Analyse der Rolle von Journalismus im Hinblick auf
erinnerungskulturelle Fragestellungen.