Lisa Abbenhardt untersucht die Frage wie sich hilfebeziehende Gründende vor dem Hintergrund
komplexer kontextueller Anforderungen und individueller biographischer Erfahrungen
selbstständig machen. Anhand von sechs biographischen Fallanalysen untersucht die Autorin
Gründungsprozesse als Prozesse sozialer Positionierungen. Die berufliche Selbstständigkeit
erscheint hierbei als ein Mittel für Arbeitslosengeld II-Beziehende sich als Erwerbstätige zu
beschreiben und sich hierüber sozial zu positionieren. Es zeigt sich dass
Selbst-Adressierungen zentrale Formen sind diskursive Erwartungen auf sich selbst anzuwenden
und zur Grundlage individueller Selbstauslegung und Positionierung zu machen. Die Analysen
liefern einen Beitrag zur Erforschung sozialpolitischer Aktivierungserwartungen und zur
Wirkungsweise diskursiver Subjektfiguren wie dem unternehmerischen Selbst.