Die sozial- und kulturwissenschaftliche Erforschung auditiver Phänomene ist stets mit
spezifischen Wissensformen konfrontiert. Die Rolle die Musik und andere Klänge in
verschiedenen sozialen und kulturellen Kontexten spielen hängt mit dem Wissen zusammen
welches in bestimmter Weise (re)produziert und vermittelt wird. Wir können etwas über Klänge
wissen oder etwas durch Klänge wissen. Wir können Wissen über die spezifische Erzeugung von
Klängen erwerben und weitergeben oder aber Nachrichten - etwa eine Warnung - klanglich
übermitteln. Diese vielfältigen Formen von Klangwissen können auf sehr unterschiedliche Weisen
zum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen gemacht werden. Der vorliegende Band zu
auditiven Wissenskulturen ist ein Versuch jene üblicherweise in verschiedenen Disziplinen wie
Soziologie und Anthropologie in Geschichte Psychologie Ethnologie und Philosophie der Musik
oder in Medienwissenschaften verorteten Zugänge zu auditivem Wissen in ein produktives
interdisziplinäres Gespräch zu bringen.