In diesem Band wird mittels des Übersetzungsbegriffs die Möglichkeit verhandelt Pädagogik
anders zu denken. Sozial- und kulturwissenschaftliche Übersetzungstheorien werden dabei genutzt
um die theoretische Produktivität von Übersetzung für die Pädagogik auszuloten: Als Topos
pädagogischer Theoriebildung lassen sich mit Übersetzung Verhandlungen über die Bedeutung von
Anderem und Anderen und über die Geltung von pädagogischem Wissen im Horizont eines möglichen
oder zukünftigen Anders-Sein thematisieren. Ein pädagogischer Einsatz des Übersetzungsbegriffs
verspricht zudem mögliche Antworten auf die Frage nach dem Wie der Vermittlung von Bedeutung
und Wissen. Die Beiträge zielen dementsprechend im ersten Teil des Bandes darauf Übersetzung
als begriffliche Kategorie pädagogischer Theoriebildung zu entwerfen. In einem zweiten Teil
wird Übersetzung als Analysekategorie der Begegnung kultureller Lebensformen und Ordnungen
eingesetzt. Schließlich fokussiert der dritte Teil Formen der pädagogischen Theorieproduktion
und erziehungswissenschaftlichen Wissensarbeit im transnationalen bzw. globalen Kontext.