It's the economy stupid! Dieser Slogan verhalf Bill Clinton zum Sieg in den US-amerikanischen
Präsidentschaftswahlen. Die fundamentale Bedeutung der Wirtschaft für die Gesellschaft mag
rhetorisch überhöht werden bestritten wird sie von niemandem. Von Adam Smith bis Karl Marx
von Friedrich August von Hayek bis John Maynard Keynes von links bis rechts und in der Mitte
sowieso steht die Wirtschaft im Zentrum politischer Gestaltung und theoretischer Anstrengungen.
Dementsprechend erlebt die Neue Wirtschaftssoziologie seit einigen Jahren einen beispiellosen
Aufschwung. Hierfür sind nicht zuletzt gesellschaftliche Strukturveränderungen wie der
Bedeutungsgewinn der Märkte die Entgrenzung der Arbeit die Digitalisierung und die
dramatischen Finanz- und Wirtschaftskrisen verantwortlich. Vor diesem Hintergrund untersucht
die Wirtschaftssoziologie die Grundlagen der ökonomischen Praxis selbst. Sie fordert die
Wirtschaftswissenschaften auf ihrem ureigenen Terrain heraus indem sie behauptet einen
umfassenderen Blick auf diese Praxis zu ermöglichen. Das Lehrbuch gibt einen Überblick über die
soziologische Beschäftigung mit der Wirtschaft. Als eines der ersten widmet es sich hierbei
gleichberechtigt der Wirtschafts- und der Finanzsoziologie. Während die politische Ökonomie der
Finanzmärkte sich deren krisenhaften Dynamik zuwendet ist die Finanzsoziologie an dem Wissen
den Instrumenten und der Materialität der Finanzmarktpraxis interessiert.