Die Entwicklung und Einführung von Führungsgrundsätzen verläuft in der Praxis oft sehr
unbefriedigend was grundsätzlichen Zweifel an ihrer Wirksamkeit hat aufkommen lassen. Kern der
Kritik ist dass sich die tatsächliche Führungspraxis in Unternehmen nicht mit dem
Führungsverhalten deckt wie es in Führungsgrundsätzen beschrieben wird. Wissenschaftliche
Methoden zur Entwicklung und Einführung von Führungsgrundsätzen fehlen bislang und es zeigt
sich dass die subjektiv-theoretischen Vorstellungen der Unternehmensmitglieder in diesem
Prozess weitestgehend unberücksichtigt bleiben. Das vorliegende Buch leistet hier einen
wichtigen Forschungsbeitrag. Es wird ein Modell vorgestellt und empirisch überprüft welches
das Verhalten von Führungskräften entsprechend schriftlich fixierter Führungsgrundsätze zu
erklären vermag. Den theoretischen Ausgangspunkt bilden dabei Subjektive Führungstheorien die
mit weiteren Konstrukten der Organisationspsychologie - dem organisationalen Commitment und der
subjektiven Kosten- und Nutzenbilanzierung einer Person - in Zusammenhang gebracht werden. Auf
Basis einer kritischen Literaturanalyse und der Evaluierung des Forschungsstandes wird ein
heuristisches Modell entwickelt und im Rahmen zweier empirischer Untersuchungen in einem
mittelständischen Unternehmen überprüft. Die gewonnenen Erkenntnisse bieten vielfältigen
praktischen Nutzen und zeigen welche Aspekte bei der Implementierung von Führungsgrundsätzen
und der Entwicklung von flankierenden Maßnahmen zu berücksichtigen sind. Das Buch wendet sich
an Dozenten und Studenten der Psychologie und der Wirtschaftswissenschaften. Interessant ist es
zudem für Führungskräfte und Unternehmensberater die wissenschaftlich fundierte
Handlungsempfehlungen für die Praxis suchen.