Bodenabfertigungsdienste sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor in der Wertschöpfungskette von
Luftverkehrsgesellschaften. Die Liberalisierung des europäischen Luftverkehrs schloss die
Märkte für (luftseitige) Bodenabfertigungsdienste zunächst nicht ein. Zur stufenweisen
Marktöffnung der Abfertigungsdienste hat die Europäische Union 1996 daher die Richtlinie 96 67
EG eingeführt. Die Meinungen über den Erfolg der Richtlinie gehen allerdings auseinander.
Fluggesellschaften bemängeln die halbherzige Umsetzung der Vorgaben Abfertigungsdienstleister
beklagen die negativen Auswirkungen der Deregulierung. Eine Dekade nach ihrer Einführung steht
die Richtlinie nun auf dem Prüfstand - mit einer Revision will die Europäische Union den
nächsten Schritt zur Liberalisierung der Abfertigungsmärkte einleiten. Cornelia Templin
analysiert die Bodenabfertigungsmärkte und stellt die Effekte der Deregulierung an sechs
europäischen Hubs vor. Der Regulierungsbedarf wird mit Hilfe wettbewerbstheoretischer Konzepte
hergeleitet und durch empirische Untersuchungen mit den realen Gegebenheiten verglichen. Im
Anschluss werden Handlungsempfehlungen für weitergehende Deregulierungsschritte abgeleitet. Das
Buch wendet sich an Meinungsbildner für die künftige wettbewerbspolitische Ausgestaltung der
Abfertigungsmärkte sowie an Praktiker und Wissenschaftler im Luftverkehrssektor. Interessant
ist das Buch ferner für Wirtschaftswissenschaftler mit den Schwerpunkten Wettbewerbspolitik und
Verkehrswissenschaften.