Ordnungspolitische Maßnahmen lösen vielfältige Anpassungsreaktionen der Marktakteure aus. Es
fehlt jedoch ein einheitliches und standardisiertes Bewertungsverfahren um die Dynamik und
Anpassungen auf Märkten zu ermitteln und zu beurteilen. Das Forschungsziel der Arbeit ist die
Entwicklung eines Verfahrens für die gesamtwirtschaftliche Bewertung der Marktwirkungen von
ordnungspolitischen Maßnahmen. Analytischer Ausgangspunkt ist die Industrieökonomik mit der
der Wirkungszusammenhang von Marktstruktur -verhalten und -ergebnis realitätsnah abgebildet
werden kann. Um die Marktdynamik Interdependenzen und Interaktionen zu erfassen muß der
industrieökonomische Ansatz um eine system-dynamische Modellierung erweitert werden.
Veränderungen des Marktsystems können damit unter Berücksichtigung aller Zusammenhänge simultan
ermittelt werden. Mit einem empirischen Anwendungsfall wird die Anwendbarkeit der
system-dynamischen Modellierung demonstriert. Kleine und mittelständische Unternehmen sind
einem hohen Anpassungsdruck ausgesetzt weil sie nur einen geringen Einfluß gegenüber der
Politik haben. Als Beispiel für einen mittelständisch strukturierten Markt wird daher der
Straßengüterverkehr gewählt. Ordnungspolitische Eingriffe haben auf diesem Markt zudem
weitergehende gesamtwirtschaftliche Auswirkungen da es sich um einen Vorleistungsmarkt
handelt. Für Lkw-Maut und Unterinvestitionen in die Straßeninfrastruktur werden die Wirkungen
auf die Marktdynamik und die Marktanpassungen im Straßengüterverkehr system-dynamisch
modelliert. Es werden Aussagen zu folgenden Marktindikatoren getroffen: Fahrleistungen
Fahrzeugauslastung Entwicklung des Verkehrsleistungsangebots Marktanteile Beschäftigtenzahl
und Gewinne. Aufgrund des anwendungsorientierten Ansatzes leistet das Buch nicht nur einen
Beitrag für die industrieökonomische und system-dynamische Forschungsrichtung sondern es
richtet sich auch an Entscheidungsträger in Unternehmen und in der Politik.