Das Radio zählt immer noch zu den beliebtesten Medien. Jeder Deutsche hört täglich mehr als
drei Stunden Radio. Aber wie steht es 20 Jahre nach dem Start privater Stationen um die
Qualität des Programms? Hat sich die viel zitierte Boulevardisierungsthese tatsächlich
bewahrheitet? Werden die Sender der ihnen zugeschriebenen Rolle als Politikvermittler noch
gerecht? In der vorliegenden Studie werden die stündlichen Hörfunknachrichten der
öffentlich-rechtlichen Welle WDR 2 und des privaten Programmanbieters Radio NRW im Rahmen einer
quantitativ-vergleichenden Inhaltsanalyse untersucht. Dabei stehen Anteil und Qualität
politischer Meldungen im Vordergrund. Ziel der Untersuchung ist es Aussagen über die
Politikvermittlungskompetenz der beiden Sender zu treffen. Die Ergebnisse zeigen: Die privaten
Nachrichten sind unpolitischer boulevardesker und thematisch weniger vielfältig als die
öffentlich-rechtlichen.