Das soziale Imaginäre stellt einen basalen Baustein zahlreicher soziologischer Grundlegungen
dar. Es besitzt das Potential gesellschaftliche Wirklichkeiten sowohl zu konstituieren als
auch zu transzendieren. Für die Soziologie markiert es insofern einen relevanten
Gegenstandsbereich und gleichzeitig ein wesentliches Element der Methoden- und Theoriebildung.
Eingehendere und vergleichende soziologische Studien zum sozialen Imaginären finden sich
hingegen bislang nur selten. Die Autorinnen dieses Sonderhefts nehmen das soziale Imaginäre
hinsichtlich der mit ihm verbundenen Forschungsfragen Untersuchungsfelder und der für seine
Erforschung genutzten Methoden in den Blick. Sie sichten dazu verschiedene theoretische
Konzepte in soziologischen und kulturwissenschaftlichen Ansätzen vergleichen diese miteinander
und loten deren epistemologische Reichweite aus. Dabei bringen sie französisch- englisch- und
deutschsprachige Forschungstraditionen miteinander ins Gespräch.