Mara Boehle untersucht den langfristigen Wandel und die Ursachen der Armut von Familien in
Deutschland auf der Basis eines theoretischen Modells und empirischer Daten. Der Vielzahl an
Armuts- und Sozialberichten die das seit den 1970er Jahren ansteigende Armutsrisiko
verschiedener Familienformen diagnostizieren stehen kaum Beiträge gegenüber die sich
systematisch mit den Ursachen dieser Entwicklung beschäftigen. Diese Lücke schließt die Autorin
und zeigt auf der Grundlage von Mikrozensusdaten dass Alleinerziehende eine Sonderstellung
einnehmen und den Armutsverlauf des Familiensektors maßgeblich bestimmen. Ihre
Armutsentwicklung erweist sich als Folge ungünstiger Erwerbsmodelle und der spezifischen
familienpolitischen Rahmenbedingungen der alten Bundesrepublik.