Der Band stellt theoretische Perspektiven auf das Thema Selbstoptimierung sowie empirische
Beispiele für ambivalente Rezeptionen von Appellen der Selbstoptimierung vor. Gesellschaftliche
Zwänge zum Selbstzwang manifestieren sich u.a. in Appellen des Lebenslangen Lernens und der
Selbstdisziplinierung wie sie Selftracking und Lifelogging darstellen. Dieses
Perfektionsstreben kann Menschlichkeit untergraben aber auch Handlungsformen wie das
Dilettieren hervorbringen. In empirischen Analysen kann nachgewiesen werden dass Menschen oft
ambivalent auf diese Zwänge reagieren also gleichzeitig Optimierung und Menschlichkeit oder
Anpassung und Selbstbestimmung anstreben. Manchmal sogar gerät der eigene Verbesserungswahn zur
Zerbesserung also letztlich zur Zerstörung des Selbst.