Bisher gibt es keine umfassende und koharente Annaherung an die Bestimmung der an der
Konstruktion von Gruppenidentitaten beteiligten kommunikativen und prakommunikativen Prozesse.
Die vorliegende Untersuchung schließt diese Lücke durch die Entwicklung einer einheitlichen
theoretischen Grundlage mit der sich empirische Konstruktionsprozesse erfassen lassen.
Überdies leistet sie einen Beitrag zur Domane der Gruppenkommunikationsforschung. Es wird ein
grundlagentheoretisches Flussbett geschaffen das eine begriffliche Fundierung der Konzeption
von Inter- und Intragruppenkommunikation liefert die nicht von 'objektiven' Kategorien ihren
Ausgang nimmt sondern von de facto stattfindenden Vergesellschaftungsprozessen. Zudem wird am
Beispiel der Gruppenidentitatskonstruktion die Architektur einer innovativen Sozialtheorie
vorgestellt die den Ansprüchen kommunikationswissenschaftlicher und womoglich auch in anderen
Disziplinen zu verortender Erkenntnisinteressen genügt.