Der Band behandelt in interdisziplinärer Perspektive Widerspruch unter anderem als einen
konzeptionellen Anker von Diskursanalyse und -theorie. Widerspruch ist eine Figur der Ordnung
von Wissen und damit Ausdruck von Machtverhältnissen. Akteur*innen die Widersprüche
identifizieren und als solche erst wahrnehmbar machen sind ebenso in Dynamiken der
Widerspruchsdeklaration verwoben wie das was in einer Zeit als widersprüchlich bestimmt und
bezeichnet wird. Die performative Dimension von Widerspruch unter Einschluss des Widersprechens
verweist auf historische Normalitätsproduktionen und soziale Hierarchien in denen das
Widersprüchliche stets als Anlass zu seiner Auflösung verstanden wird.