Dieses essential hinterfragt die psychotherapeutische Praxis die sich in den deutschsprachigen
Ländern bisher in einem gesellschaftlichen Klima von Frieden und Sicherheit entwickelte und
sich unter diesen Bedingungen als fester Bestandteil des Gesundheitssystems und der
Gesellschaft etablieren konnte. Durch globale Krisen wie zuletzt der Corona-Pandemie schwindet
diese bisher selbstverständliche Basis und eine allgemeine auch den die Therapeut*in
erfassende Verunsicherung zieht in die Praxen ein. Dabei sehen sich Therapeut*innen und
Patient*innen den gleichen ängstigenden und verstörenden Einflüssen etwa seitens der Medien
oder der Politik ausgesetzt auch der die Therapeut*in ist in seinen ihren Bewältigungs- und
Abwehrmöglichkeiten herausgefordert und muss sich zu den ihn sie umgebenden manchmal
dramatischen Ereignissen eine persönliche Stellung erarbeiten.