Wer Verschwörungstheorien verstehen will muss die Kultur und die mit ihr verbundenen Praktiken
und Diskurse erforschen in der sie sich reproduzieren. Damit geht ein radikaler
Perspektivenwechsel einher: Verschwörungen wie auch Verschwörungstheoretiker sind nicht
Ausnahmen oder 'Andere' der Gesellschaft. Ethnographisch und kulturwissenschaftlich
rekonstruiert der Autor inwiefern Konspirationen und Subjektpositionen von Paranoia ebenso
wie der gesellschaftliche Kampf gegen sie vielmehr Teil derselben politischen und
Alltagsnormalität und -rationalität sind. Im Begriff der Konspirationskultur findet diese
Rationalität ihren Ausdruck.